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Anatomie, Erkrankungen und häufige Verletzungen

Das Sprunggelenk, als eines der komplexesten und meist beanspruchten Gelenke des menschlichen Körpers, spielt eine zentrale Rolle für die Mobilität und Stabilität unserer unteren Extremitäten. Es ist maßgeblich an der Beweglichkeit des Fußes beteiligt und trägt sowohl das gesamte Körpergewicht als auch die bei Bewegung auftretenden Kräfte. Aufgrund dieser hohen Beanspruchung kommt es häufig zu Verletzungen und degenerativen Erkrankungen des Sprunggelenks, die sowohl Sportler als auch Nicht-Sportler betreffen können.

Anatomie des Sprunggelenks

Das Sprunggelenk besteht aus zwei Hauptteilen: dem oberen Sprunggelenk (Articulatio talocruralis) und dem unteren Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis). Das obere Sprunggelenk verbindet den Unterschenkel (Tibia und Fibula) mit dem Sprungbein (Talus) und ermöglicht primär die Beugung und Streckung des Fußes. Das untere Sprunggelenk, das durch das Sprungbein, Fersenbein (Calcaneus) und das Kahnbein (Os naviculare) gebildet wird, ermöglicht komplexe seitliche und rotatorische Bewegungen des Fußes.

Die Stabilität des Sprunggelenks wird durch eine Vielzahl von Bändern gewährleistet, darunter das Außenband (Ligamentum talofibulare anterius) und das Innenband (Ligamentum deltoideum). Diese Strukturen spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Verletzungen und der Erhaltung der Gelenkfunktion.

Häufige Erkrankungen und Verletzungen des Sprunggelenks

  1. Sprunggelenksdistorsion (Umknicktrauma) Eine der häufigsten Verletzungen des Sprunggelenks ist die Sprunggelenksdistorsion, oft als "Umknicken" bezeichnet. Diese tritt meist bei sportlichen Aktivitäten oder durch unglückliche Bewegungen auf unebenem Untergrund auf. Dabei werden die Außenbänder überdehnt oder reißen teilweise bzw. vollständig. Typische Symptome sind Schwellungen, Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit. Wiederholte Distorsionen können zu chronischer Instabilität des Sprunggelenks führen.

  2. Achillessehnenentzündung (Achillodynie) Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein und ist die stärkste Sehne des Körpers. Eine Überlastung, insbesondere durch Sportarten wie Laufen oder Springen, kann zu Entzündungen führen. Dies äußert sich durch Schmerzen und Schwellungen im hinteren Bereich des Sprunggelenks. Unbehandelt kann eine chronische Reizung zu einer Ruptur (Riss) der Achillessehne führen.

  3. Osteochondrale Läsion des Talus (OCL) Bei einer osteochondralen Läsion handelt es sich um eine Verletzung des Knorpels und des darunterliegenden Knochens im Sprungbein. Dies kann durch ein Trauma, wie eine Sprunggelenksfraktur, oder durch chronische Belastung entstehen. Symptome umfassen Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. In schwereren Fällen kann dies zu einem Gelenkverschleiß (Arthrose) führen.

  4. Arthrose des Sprunggelenks Arthrose, ein degenerativer Gelenkverschleiß, tritt im Sprunggelenk häufig nach wiederholten Verletzungen oder Überlastungen auf. Sie ist gekennzeichnet durch den schrittweisen Abbau des Gelenkknorpels, was zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Bei fortgeschrittener Arthrose kann das Gelenk deformiert sein, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führt.

  5. Frakturen des Sprunggelenks Sprunggelenksfrakturen gehören zu den schwerwiegenderen Verletzungen und entstehen oft durch Stürze, Verkehrsunfälle oder beim Sport. Diese Frakturen betreffen meist das Schien- und Wadenbein, können jedoch auch das Sprungbein betreffen. Eine operative Stabilisierung ist oft notwendig, gefolgt von intensiver physiotherapeutischer Rehabilitation, um die volle Beweglichkeit und Stabilität wiederherzustellen.

Diagnose und Behandlung von Sprunggelenksproblemen

Die genaue Diagnose von Sprunggelenkserkrankungen und -verletzungen erfolgt durch eine gründliche klinische Untersuchung und moderne bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie). Die Behandlung hängt von der Art und dem Schweregrad der Verletzung ab und reicht von konservativen Maßnahmen, wie Physiotherapie und Orthesen, bis hin zu operativen Eingriffen, etwa bei komplexen Frakturen oder fortgeschrittener Arthrose.

Prävention und Rehabilitation

Um Verletzungen des Sprunggelenks vorzubeugen, ist es wichtig, auf ein gezieltes Training der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur zu achten. Kräftigungs- und Stabilisationsübungen, die Verbesserung der Beweglichkeit und das Tragen von geeignetem Schuhwerk sind entscheidende Faktoren für die Prävention. Nach einer Verletzung ist eine professionelle Rehabilitation unerlässlich, um langfristige Schäden zu vermeiden und die volle Funktion des Gelenks wiederherzustellen.

Fazit

Das Sprunggelenk ist ein komplexes und oft verletzungsanfälliges Gelenk, das eine entscheidende Rolle für unsere Mobilität spielt. Eine frühzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung sind der Schlüssel, um Verletzungen effektiv zu behandeln und degenerative Veränderungen zu verhindern. In unserer orthopädischen Praxis bieten wir Ihnen eine umfassende Betreuung, um die Gesundheit Ihres Sprunggelenks zu erhalten und Verletzungen optimal zu behandeln.

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